- Heimsuchung Mariä
- Heimsuchung Mariä,lateinisch Visitatio Beatae Mariae Vịrginis, Marienfest orientalischer Herkunft zum Gedächtnis der in Lukas 1, 39-56 geschilderten Begegnung der werdenden Mütter Maria und Elisabeth; seit dem 13. Jahrhundert auch im Westen verbreitet (Tag: 31. 5., seit 1969; in den deutschen-sprachigen Diözesen wegen seiner Verankerung im Volksbewusstsein weiterhin am 2. 7.).In der bildenden Kunst ist die Heimsuchung Mariä häufig Bestandteil von Zyklen mit Szenen aus dem Leben Jesu und v. a. aus dem Marienleben (Holzschnittfolge von A. Dürer, 1502-11). Die früheste bildliche Darstellung stammt wohl aus dem 6. Jahrhundert (Relief der Cathedra des Bischofs Maximian von Ravenna, um 550; nicht erhalten). Besonders häufig wird die Umarmung von Maria und Elisabeth dargestellt (Relief der Kapitolstüren in Sankta Maria im Kapitol, Köln, um 1050-60). In Spätgotik und Renaissance findet sich mitunter die vor Maria kniende oder sich verneigende Elisabeth (Fresko in der Arenakapelle in Padua von Giotto, zwischen 1304 und 1313). Im 15. und 16. Jahrhundert zeigt v. a. die deutsche und die böhmische Malerei vereinzelt das Kind (oft in der Mandorla) im Mutterleib Mariens (»Ratschluß der Erlösung« von K. Witz, nach 1444 [?]; Berlin, Gemäldegalerie), die oft zusammen mit Elisabeth und ihrem ungeborenen Kind in gleicher Darstellung erscheint. Im 17. Jahrhundert wurde das Thema u. a. von P. P. Rubens (1616; Rom, Galleria Borghese) und von Rembrandt (1640; Detroit, Institute of Arts) gestaltet; in der Folgezeit verlor es an Bedeutung.
Universal-Lexikon. 2012.